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Weinpfalz

Weinpfalz


Im Herbst, wenn sich das Weinlaub allmählich rot verfärbt und in jedem Dorf die Menschen bei den Weinbauern gemütlich zusammensitzen, jungen Wein und dampfenden Zwiebelkuchen genießen, dann ist Hauptsaison an der Pfälzer Weinstraße. Aber es muss ja nicht immer nur Wein sein - wenngleich Riesling und Müller Thurgau, Kerner, Silvaner, Grau- und Weißburgunder aus Deutschlands zweitgrößtem Weinanbaugebiet (hinter Rheinhessen) allemal eine Reise wert sind.
Doch während man seinen Schoppen - der Pfälzer Schoppen entspricht übrigens nicht der klassischen Maßeinheit von 0,25 Litern, sondern im Fall von Wein einem halben Liter - auch daheim genießen kann, kann man die dabei konsumierten Kalorien wohl nirgends ausgiebiger wieder abwandern.
Der Pfälzerwald, Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet ist ein Eldorado zum Biken und Hiken, wie es neudeutsch so schön heißt. Richtig romantisch ist die Variante mit Planwagen oder Landauer. Spätestens wenn man an der Burg Berwartstein von der Kutsche herabsteigt und sich zur Besichtigung in die ritterliche Rüstkammer begibt, fühlt man sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Auch wenn die beeindruckende Felsenburg bis heute bewohnt ist. Allerdings hat es der Hausherr heute bequemer, als einst die Ritter, die sich mit Strickleitern einen Felsschlot hinauf hangeln mussten, um Einlass zu finden. Lange Treppen, unterirdische Gänge oder der gotische Rittersaal - hier glaubt man gern an die gruseligen Geschichten vom Raubritter "Hans Trapp", der noch heute als böser Geist durch die Wälder irren soll oder vom armen Geist der Burgherrin, die 1591 bei einem verheerenden Brand mit ihrem Kind in den Tod sprang. Bloß weg hier. Burgen gibt es genug in der Gegend. Es muss ja nicht gar so gruselig sein.
Ins Wasgau vielleicht, die Hochburg der Kletterer. Für alle, denen es gar nicht steil genug bergauf gehen kann, sind die Massive und freistehenden Türme des Dahner und Annweilerer Felsenlandes ein riesiger Abenteuerspielplatz. zu den imposantesten gehört der sagenumwobene Teufelstisch bei Hinterweidenthal. 300 Tonnen schwer ist die Felsplatte, die auf zwei Felspfeilern ruht. Vom Teufel persönlich als Essplatz gebaut. Ob er sich auch am Schwartenmagen, dem seit Kohl so prominenten Nationalgericht der Pfälzer, labte?

 
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