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Vail


Das ist er also, der weltberühmte Champagne-Powder, der in den Augen von Skifahrern und Snowboardern dieses gewisse Funkeln auslöst. Da mag der Schnee in den Alpen noch so üppig sein, den federleichten Pulver, der die Berge monatelang unter eine meterdicke Mütze steckt, gibt es nur in den Rocky Mountains. Hier, wo Wintersport eine einzige Abfolge von Superlativen ist, kann man selbst am späten Nachmittag noch bis zum Bauchnabel im Tiefschnee stecken.
Dass man nicht wirklich steckt, sondern scheinbar schwerelos über den Pulver schwebt, liegt an der einzigartig trockenen Konsistenz des Schnees von Colorado, der sportliche Urlauber aus aller Welt in die Vail Resorts lockt. Amerikas größtes Wintersportgebiet, das sich über die Orte Vail, Beaver Creek, Breckenridge und Keystone erstreckt, ist wahrlich eine Reise wert und es dauert nicht lange, bis man vom "American Way of Skiing" infiziert ist. Von der plattgewalzten "Autobahn" bis zur extrem steilen Buckelpiste, deren Auslauf man von oben nur erahnen kann, erstreckt sich dieser riesige Abenteuerspielplatz. 44,5 Quadratkilometer umfassen die unermeßlichen Abfahrtsvarianten, die zu entdecken man Wochen benötigen würde. "Keine Chance", meint Christian dazu. Der waschechte Tiroler sammelt in Vail seine Erfahrungen als Koch und nutzt jede freie Minute zu einem Abstecher in die Berge, deretwegen er hierher gekommen ist. An die Zeit, wenn er zurück muss, um das Hotel der Eltern zu übernehmen, denkt er schon heute mit Bedauern. Zu eng wird es ihm sein, in den heimischen Alpen, an die hier so viel erinnert.
Vail ist eine Mischung aus Bayern, Tirol und der Schweiz, garniert mit etwas US-Kitsch und aufpoliert mit all dem Service, den amerikanische Urlauber schätzen: vom Gepäckspind an der Talstation über Taschentücher und Trinkwasser an der Piste bis zu Notruftelefonen am Hang. Und natürlich mit allen Varianten des Apres-Ski, bei dem der Nachmittag schon mal nahtlos in den späten Abend übergehen kann. Ob's am Bayerischen Bier liegt, das in Vail ein Renner ist?

 
 
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